Unter Werbetreibenden sind es wahrscheinlich DIE News: Google will 2022 sein Cookie-Tracking einstellen. Werbung soll dann ausschließlich mit Hilfe von Kategorien zielgerichtet ausgespielt werden.
Cookies adé oder auch die Kekse sind leer
Jeder Werbetreibende kennt es – mit Cookies lassen sich Kundinnen und Kunden möglichst zielgerichtet erreichen, was tun, wenn die Technologie plötzlich wegfällt? Laut Aussage von Google-Produktmanager David Temkin, sollen Nutzer:innen es nicht akzeptieren müssen, quer durch das Internet verfolgt zu werden, nur um die Vorteile relevanter Werbung zu nutzen. Damit reagiert Google auf die steigenden Datenschutzanforderungen in Europa und den USA.
Bereits 2020 hat Google begonnen seine Grundeinstellungen für Cookies in seinem Browser Chrome zu verschärfen. Seitdem ist eine sichere https-Verbindung Pflicht und Cookies von Drittanbietern ausgeschlossen.
Kategorisierung der Nutzer statt Cookie-Tracking
Google versprach bereits, dass Cookie-Tracking nicht zu ersetzen, auch nicht durch eine Voreinstellung in seinem Browser Chrome. Stattdessen soll eine Kategorisierung der Nutzer:innen stattfinden. Es können also keine Nutzer:innen mehr gezielt adressiert werden, sondern Gruppen von Gleichgesinnten, etwa mit Interesse am selben Hobby oder gleichen Produkten.
Laut Temkin soll das Internet für alle offen und zugänglich bleiben. Deshalb müsse sich nun vermehrt um die Privatsphäre der Nutzer:innen gekümmert werden, was aber auch ein Ende der Cookies von Drittanbietern bedeute sowie jeglicher Technologie, mit der einzelne Personen beim Surfen im Internet verfolgt werden.
Google wird trotz allem versuchen, seine Vormachtstellung im Werbebereich zu halten und weiter auszubauen. Johannes Beus, Chef von Sistrix, kommentierte bereits bei Facebook, dass Google den Werbemarkt weiter an sich reißen wird. Andere Marktteilnehmer müssten Glück haben, wenn sie Googles „privacy-preserving APIs“ mit nutzen dürften.