Das Hotel Adlon in Berlin ist ein wahrhaft besonderer Ort, der seinen Gästen Luxus und Komfort in einer atemberaubenden Umgebung bietet. Seit seiner Gründung im Jahr 1907 hat das Adlon die Weltklasse-Hotellerie neu definiert und ist zu einem Symbol für Exzellenz und Eleganz geworden. Weniger verwunderlich war es also, dass sich dieses Jahr hochrangige Politiker, Unternehmer, Medienmacher und ja, auch Performance Buddies hier beim jährlichen Bundespresseball wiederfanden.
Vom ersten Augenblick magisch
Als wir aus dem Uber stiegen, umgeben von der aufgeregten Menge, die das pulsierende Herz Berlins füllte, wurde unsere Nervosität beinahe überwältigend. Unsere geliehenen Smokings mögen nicht maßgeschneidert gewesen sein und an einigen Stellen etwas zu eng gesessen haben, aber sie dienten als unser Ticket, um uns unter die Menge zu mischen und in dieser aufregenden Nacht aufzugehen.
Wir sahen Limousinen vorfahren, elegante Abendkleider in Bewegung und vor uns ragte majestätisch das Brandenburger Tor empor, geküsst von den wärmenden Strahlen der goldenen Stunde. Inmitten des hektischen Treibens der Touristen, Taxis und Restaurants erhob sich der rote Teppich des Hotel Adlons wie ein Eisberg in der Wüste. Dieses prächtige Gebäude schien uns einzuladen, in seine majestätischen Hallen einzutreten und uns von seiner Schönheit und Eleganz verzaubern zu lassen: wir waren auf dem Bundespresseball angekommen.
Räume voller Speis, Trank und Macht
Raum um Raum kämpften wir uns durch Bars, Buffets und Berliner. Ein Zimmer luxuriöser und eleganter als das andere. Marco und ich (Felix) hatten uns mittlerweile den Mut angetrunken uns unter das nicht allzu gemeine Volk zu mischen. Genau ein Sekt und zwei Vodka-Soda später standen wir inmitten von Ministern, Lobbyisten und wen man sonst so kennen muss. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Thema und Sponsor. So spiegelten sich Bayer, Hapag & Lloyd, Uber und Co. in den Räumlichkeiten wider. Kulinarisch hatte der Abend also so einiges zu bieten. So wurde aus dem Döner wie man ihn kennt fix eine Trüffel-Variante. Verschiedene Popcorn-Variationen, Sushi ja sogar einen eigenen McCafé stand gab es.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, zog es uns in den prachtvollen Ballsaal, wo die Hauptveranstaltung stattfand. Hier sahen wir aufwendige Dekorationen, eine Bühne für die Band und einen riesigen Tanzboden. Der von niemand anderen als Bundespräsiden Frank Walther Steinmeier und seiner Frau eingeweiht wurde. Die Stimmung wurde zunehmend ausgelassen und es herrschte eine Atmosphäre von Freude, die uns sofort mitriss. Wir tanzten zu den Klängen der Musik und genossen die Gesellschaft unserer neuen Bekanntschaften.
Ein besonderes Event mit einer wichtigen Message
Mitten in der Nacht waren die roten Teppiche vor der beeindruckenden Wand der Sponsoren mit ihren glänzenden Namen und Logos wie ein Magnet für Paare und Alleingänger, die unbedingt für ihre Handys posieren mussten. Doch neben der bunten Partyatmosphäre war auch das Motto der Veranstaltung klar zu erkennen: „Für die Pressefreiheit“. Die diesjährige Feier stand ganz im Zeichen der Freiheitsbewegung im Iran, die für viele ein wichtiges Anliegen war.
Mathis Feldhoff, der Vorsitzende der Bundespressekonferenz und charismatische Gastgeber, sprach in seiner Eröffnungsrede über das bedrückende Thema der Inhaftierung von Journalisten weltweit. Er erinnerte daran, dass es momentan unglaubliche 533 Menschen sind, die allein wegen ihrer Arbeit im Gefängnis sitzen. Eine Zahl, die zum Nachdenken anregt und die Bedeutung der Pressefreiheit umso deutlicher macht.
Mit starkem Engagement sprach die in Iran geborene und aufgewachsene Schauspielerin Jasmin Tabatabai vor Beginn des Tanzgeschehens über den Freiheitskampf der Zivilgesellschaft in ihrem Geburtsland. „Die Menschen im Iran kämpfen mit leeren Händen. Sie brauchen uns“, betonte sie eindringlich und dankte für die Aufmerksamkeit, die auch dieser Abend auf das Leid der Menschen dort lenkt. Zuvor hatte Can Dündar bereits vor den Gästen des gesetzten Dinners über Unterdrückung und Inhaftierungen von Journalisten in seiner türkischen Heimat gesprochen und sich beim Bundespräsidenten dafür bedankt, dass er das Thema beim türkischen Präsidenten angesprochen hatte.
Ähnlich wie bei Dündar wurde auch am Ende von Jasmin Tabatabais Rede über „ein Terrorregime, das Kinder ermordet“ ein hoffnungsvolles Signal ausgesendet: „Die Menschen im Iran werden sich von ihren Machthabern befreien.“ Gegen 22 Uhr konnte dann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender und dem Gastgeberpaar den Ball unter den Klängen der Big Band der Bundeswehr offiziell eröffnen.
Ein paar abschließende Worte
Unsere Freiheit, unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich. In vielen Orten auf der Welt haben Menschen nicht das Recht auf eine eigene Meinung. Natürlich hatten wir viel Spaß auf dem Bundespresseball und natürlich haben wir es uns mit Speiß und Trank gut gehen lassen, aber am Ende des Tages wurde uns bewusst, dass dies nur möglich war, weil wir frei sind. Es scheint fast schon eine Selbstverständlichkeit zu sein, eine eigene Meinung haben zu dürfen (und das sollte es vielleicht auch), doch leider ist das für Milliarden von Menschen nicht der Fall. Wir empfanden ein Stück Dankbarkeit als wir in das Uber und uns zurück auf den Weg ins Hotel machten. Was ein Abend.